Hinweis: Ihr Browser unterstützt nicht alle grundlegenden Web-Standards, und deshalb sehen Sie diesen Hinweis und das Layout nur in Auszügen. Bitte verwenden Sie einen aktuelleren Browser.

Keine Anzeige
LogoSeit 1996: Aktuell und unabhängig!

[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #621 vom 16.03.2009
Rubrik Neu erschienen

Georg Friedrich Händel / Christine Schäfer · Berliner Barocksolisten, Rainer Kussmaul "Alcina - Arias & Suites"

Klassik – Barocke Oper entschlackt
(CD; Cavi)

Als Georg Friedrich Händel (1685-1759) 1735 im damals wenige Jahre altem Opernhaus Covent Garden seine Oper "Alcina" auf die Bühne brachte, hatte er seine erfolgreichsten Jahre als Opernkomponist schon hinter sich. Das Publikum folgte neuen Moden und Händel hatte starke Konkurrenz bekommen, die ihm zusätzlich das Leben schwer machte. Seine Zauberoper "Alcina" sollte noch einmal ein Riesenerfolg werden; erst zwei Jahre später wurde sie vom Spielplan genommen (und verschwand dann für 200 Jahre von den Bühnen). Kein Wunder: Das gute Libretto von Antionio Marchi (nach Motiven aus Ariosts "Der rasende Roland"), die stark psychologisierten Charaktere und die wundervollen Arien (vor allem jene der Titelrolle) sind alles andere als Händel'sche Massenware. Der alte Meister aus Halle a.d. Saale zog in "Alcina" noch einmal alle Register.
Die vorliegende CD "Alcina - Arias & Suites" ist keine Gesamteinspielung der Oper, sondern eine Zusammenstellung von instrumentalen Passagen und den Solo-Arien, letztere geradezu magisch gesungen von Christine Schäfer. Die Schäfer verzichtet, anders als viele Kolleginnen bei barocken Opern, auf allzu große Emphase und auf zu starkes Vibrato. Stattdessen singt sie gefühlvoll (in der Arien "Ah! Mio cor'!" geradezu zum Steinerweichen), variabel und ausdrucksstark sowie selbstverständlich (bei der Schäfer) technisch makellos. Dazu spielen die Berliner Barocksolisten schlank und präzise, so dass 74 Minuten Laufzeit wie im Fluge vergehen und man es fast bereut, keine Gesamtaufnahme der Oper vorliegen zu haben. Jedoch: Hätte man für die anderen Personen der Oper adäquate Sänger finden können, die mit demselben Ansatz und derselben Perfektion ihre Rolle bewältigt hätten?
Ein überaus gelungener Beitrag zum diesjährigen Händel-Jahr und darüberhinaus eine CD, für all jene, die normalerweise nichts mit barocker Opernpracht anfangen können (aber natürlich nicht nur für diese Skeptiker). [sal: @@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a117882


(cc) 1996-2016 Einige Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist unter einem Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung Lizenzvertrag lizenziert. Um die Lizenz anzusehen, gehen Sie bitte zu http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/.

http://schallplattenmann.de/artikel.html
Sprung zum Beginn der Seite