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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #597 vom 08.09.2008
Rubrik Neu erschienen

Monkey "Journey To The West"

Pop, Eastern & orchestrale Klassik – Above the clouds on monkey mountain, it's like beeing in heaven
(CD; XL)

Was ist das? Entertainment? Eine Spielwiese? Ein Allergien auslösendes Tollhaus? Ein unentdecktes Album von Sigue Sigue Sputnik? Eine abwaschbare Egoblähung? Rezeptpflichtig? Schreibgeschützt? Einfach was es ist? Eine Fortführung von etwas Anderem? Ein Versicherungsfall? Nicht vermittelbar? Eine Farce? Ein Auflauf? Eine Schichttorte? Durchgeknallt? Eine Anomalie? Ein Lateralschaden? Ein Zeitvertreib, der diese nicht vertreibt, sondern vergeudet?
Ja und nein, denn mit dem Erfinder der Gorillaz ist das so eine Sache. Damon Albarn (Blur, The Good The Bad & The Queen) bleibt zwar den Primaten treu, geht aber mit Monkey, seinem neuen gemeinsamen Projekt mit Jamie Hewlett, andere Pfade. Weg von schweren Gitarren und gestottertem HipHop, hin zu etwas das sich als Pop mit orchestraler Klassik und fernöstlicher Dramatik bezeichnen ließe. Dabei basiert "Journey To The West" auf einer Geschichte, die seit dem sechzehnten Jahrhundert tief in der Sagengeschichte Chinas verwurzelt ist. Ein Werk über die Abenteuer eines Affen, der auf seiner Reise allerlei Versuchungen erliegt, zwischendurch dem Größenwahn verfällt und schließlich von Göttern wieder auf den rechten Weg gebracht wird.
In den frühen siebziger Jahren lief das chinesische Affen-Epos als Trickserie im englischen Fernsehen und hat sowohl Albarn als auch Hewlett derart nachhaltig beeindruckt, dass beide für ihr neues Projekt darauf zurückgriffen. Ihr interessantes Konzeptalbum "Journey To The West", das zusammen mit europäischen und chinesischen Musikern aufgenommen wurde, funktioniert ohne englische Sprache (gesungen wird in Mandarin bzw. kantonesisch) und fordert zu allem Möglichen heraus. Im wünschenswertesten Fall zu einer Erweiterung bisheriger Hörhorizonte. Gorillaz-Fans werden diesen köstlich-charmanten West-meets-East-Circus mit Rockgitarren, Chören, Chinese-Babbel, Drum-Maschinen, kichernden Asiatinnen, Mandolinen, Elektronik, Streichern und Pling-Plong-Piano allerdings hassen wie selten etwas.
Wunderschön: "Heavenly Peach Banquet", "Whisper", "The Living Sea" und "Battle In Heaven". Allenfalls vermisst man jene farbenprächtige Bildgewalt, die hinter den bühnenreifen Klängen und Melodien zu warten scheinen. Eine DVD wäre angebracht. Oder eine Filmversion von Hayao Miyazaki. [gw: @@@@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


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