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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #589 vom 30.06.2008
Rubrik Tipp der Woche

Thea Gilmore "Liejacker"

Neo-Folk und Balladen-Pop – I don't wanna talk, I wanna sing
(CD; Fruitcake/Fullfill)

Zwei Jahre nach "Harpo's Ghost" präsentiert die britische Singer/Songwriterin Thea Gilmore ihr neues, von Nigel Stonier (Fairport Convention, Lindisfarne, John Prine, Steve Earle) produziertes Album. Die 13 Songs darauf sind die Aufarbeitung dunkler Phasen im Leben der Musikerin. Die kargen, aufrichtigen Balladen von makelloser Schönheit erinnern ein bisschen an Margo Timmins (Cowboy Junkies), schildern ohne Umschweife Dinge wie Thea Gilmore sie sieht und machen "Liejacker" zu einer Platte auch fürs Herz.
Dabei reicht die Themenpalette von Betrachtungen über Betrug, Sex, Religion und Politik, staatlich organisiertem Krieg bis zu alltäglicher häuslicher Gewalt. »I don't wanna talk, I wanna sing.« In der Auswahl der verwendeten Instrumente (Gitarren, Violinen, Cellos, Ukulelen und Hackbretter) zeigt sich Thea Gilmore als etwas eigen: Neben Anderem tauchen alte Banjos, Dobros und ein museumsreifes Harmonium aus Indien auf – und klingen alle exzellent.
Eröffnet wird die CD mit der ätherischen Duett-Ballade "Old Soul". Sie handelt von der Suche einer alten Seele mit jungem Herz. Um Wünsche und Sehnsüchte geht es auch in "Dance In New York". »I don't wanna talk, I wanna dance.« "The Wrong Side" handelt vom aufrechten Gang in Zeiten verordneter Meinung und groovt mit zweckentfremdeter Besteckschublade, einer Grillpfanne und einem Schornsteinaufsatz.
Zentrales Stück des Albums ist das beeindruckende "Black Letter". Ein offenherziges Lied über Depressionen, bei dem man unwillkürlich an Nick Drake denkt. Neil Young, einem anderen aufrechten Geschichtenerzähler (der ja auch leise kann), wird in der Country-Folk-Ballade "Rosie" gehuldigt. Um die Entdeckung der Langsamkeit beim Sex geht es in "Slow Journey" und das großartige Damen-Duett in "The Lower Road" fasst die Themen des Albums noch einmal kongenial zusammen.
Als Gäste hat sich Thea Gilmore den momentan angesagten Indierocker Dave McCabe (The Zutons), Steve Wickham (Waterboys), US-Folkstar Erin McKeown sowie Protest-Ikone Joan Baez auf ihr empfehlenswertes Album geholt. [gw: @@@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a117028


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