#583 vom 12.05.2008
Rubrik Neu erschienen
Lionel Loueke "Karibu"
World-Jazz – Beeindruckend & frisch: Hancocks virtuoser westafrikanischer Gitarrist.
(CD; Blue Note)
Lionel Loueke ist Gitarrist. Wie Angelique Kidjo stammt er aus dem west-afrikanischen Benin. Niemand kennt seinen Namen, viele aber kennen seinen Sound. Denn der West-Afrikaner spielte im Herbie Hancock Quartet und ist auch auf dem mit einem Grammy dekorierten 'Album des Jahres 2007' zu hören: Herbie Hancocks "River - The Joni Letters".
"Karibu" kommt mit 10 Tracks daher, Standards wie "Body And Soul", "Skylark" und John Coltranes "Naima", aber auch Eigenkompositionen. Tastenvirtuose Hancock gibt neben dem legendären Saxophonisten Wayne Shorter sein Stelldichein. Meist aber erklingt ein eingespieltes Trio: Lionel Loueke (git, voc), Ferenc Nemeth (dr, perc) und Massimo Biolcati (b).
Loueke spielt eine akustische Gitarre, teils durch Effekte akustisch verfremdet; er spielt phantasievoll, wendig, quirlig, intelligent; er scattet teils zu seinen Gitarren-Soli, produziert süd-afrikanische Klick-Sounds mit seiner Stimme. Ja, er kramt in der historischen Kiste, packt Licks von Wes Montgomery aus und klingt auch mal wie der junge Pat Metheny, und doch ist er ganz eigen. Eine kleine Warnung: Die unregelmäßigen Metren in vielen Tracks sind trotz akustischer Sanftheit des Sounds nichts für den Abend zu zweit mit Rotwein, nee, nee!
Wer also ist bereit für "Karibu"? Schaut euch mal auf Youtube die faszinierende Solo-Performance von Lionel Loueke an. [vw: @@@@]
<http://de.youtube.com/watch?v=KXzgWTZ2NW0>
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a116912