[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #561 vom 19.11.2007
Rubrik Tipp der Woche

Emma Pollock "Watch The Fireworks"

Indie-Pop mit Rock oder: Wenn das Reden endet und mit Schweigen das Ende beginnt ist die Zeit brechender Herzen nicht weit
(CD; 4AD)

Nach längerer Auszeit – bedingt durch das plötzliche Ende ihrer Band The Delgados – startet Emma Pollock mit "Watch The Fireworks" in eine mehrfach verschobene Solokarriere. Die Eigenkompositionen des beachtlichen Debütwerks wurden von Victor Van Vugt (Beth Orton, PJ Harvey, Nick Cave) produziert und schließlich von Jeremy Wheatley (Corinne Bailey Rae, Goldfrapp) durch fachkundiges Handanlegen veredelt. Mit im Fireworks-Team sind auch Ehemann & ex-Delgado Paul Savage (dr, perc), dessen Bruder Jamie Savage (p, key) sowie Campbell McNeil (b) von Aereogramme.
Zu hören sind elf melodische Songs mit wohl dosierten Riffs, die weit in melancholische Landschaften und Seinszustände hineinreichen und ihre Wirkung von Mal zu Mal zu steigern wissen. Emma Pollocks intelligenter Indie-Pop mit anekdotischen und schwarzhumorigen Texten befasst sich mit dem täglichen Leben ("The Optimist", "Paper And Glue"), dem nicht nur für sie schmerzlichen Ende ihrer Delgados ("Acid House") und dem Maskentragen in Beziehungsfragen ("This Rope's Getting Tighter", "If Silence Means That Much To You"). Liebe ist nur ein Spiel, aber wenn nach dem Feuerwerk das Reden endet und mit Schweigen das Ende beginnt ist die Zeit brechender Herzen nicht weit ("Fortune", "Here Comes The Heartbreak"). »This house does not feel like a home. Is it occupied?«
Ein superbes Album in Moll, das sich nicht mit Oberflächenglanz aufhält, sondern von tief innen herausstrahlt und Schmerz in Glück verwandelt. [gw: @@@@]

Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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