#521 vom 12.02.2007
Rubrik Neu erschienen
Toni Kitanovski & Cherkezi Orchestra "Borderlands"
Balkan-Blech mit Jazz- und Weltmusikeinflüssen – gelernter Jazzmusiker trifft auf gelebte Zigeunerblasmusik
(CD; Enja)
Um es gleich vorweg zu nehmen, Toni Kitanovski und das Cherkezi Orchestra spannen den Bogen sehr, sehr weit: Angefangen mit reinem Jazz, über traditionelle Balkanmusik, vielen orientalisch-arabischen Einflüssen, ein wenig schwarzes Afrika bis hin zu New Orleans Groove. Dabei wirkt das Album trotzdem sehr homogen.
Anders als bei dem momentan sehr gehypten Fake eines 19-jährigen Amerikaners (Projektname Beirut), dessen Musik mich eher an Borat denken lässt, wissen die Musiker dieses Albums genau was sie da tun, lassen genügend Spielraum für die Fantasie des Zuhörers und versinken niemals in Klischees.
Als Trägerwelle dieser Musik fungiert traditioneller Zigeunerjazz, aus dem je nach Lied und Gastmusiker einmal mehr oder weniger oben genannte Einflüsse herauswachsen.
Der graduierte mazedonische Jazzgitarrist Kitanovski hatte als künstlerischer Leiter des serbischen Gucha-Festivals schon sehr viel mit Blasmusik zu tun. Cherkez Rashid mit seinem Zigeunerorchester hörte er zum ersten Mal bei einer Geburtstagsparty in der Schweiz. Er war sofort begeistert von der musikalischen Kraft und der Virtuosität der Solisten.
Ein Glück für uns Hörer, dass es ihm gelang die Kapelle der Familie Rashid für diese musikalische Grenzwanderung zu gewinnen! [lp: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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