#491 vom 03.07.2006
Rubrik Neu erschienen
Greg MacPherson "Sun Beats Down"
Singer/Songwriter mit viel Wut
(CD; Play/Rec)
So geht's meine lieben, braven Singer/Songwriter der postmodernen Neuzeit. Genau so. Greg MacPherson sieht sich nicht nur in der Tradition von Woody Guthrie oder Billy Bragg, nein, er wird ihr auch gerecht. Nicht, dass er es mit diesen Namen des politischen Songwritings aufnehmen könnte. Das will er aber auch nicht. Er setzt lieber eigene Akzente und macht seine Wut über die Verhältnisse deutlich. Schon der Opener "Good Times" zeigt auf, in welche Richtung es geht. Resignativ ist MacPhersons Stimmung nicht ("Good times coming back again"), aber er wird deutlich. Sein Gesang nimmt dies auf, wird zum Schreien und erinnert dann immer mal wieder an Bruce Springsteen.
"Sun Beats Down" ist das erste Werk des Amerikaners in Europa und es ist eine Art Best-Of der vier Alben, die der 30-Jährige bislang in den USA veröffentlicht hat. Die elf Titel um den Höhepunkt "Radar" sind klar und direkt, sie gehen sofort ins Herz. Aber MacPherson kann auch leise und bedächtig werden. "Blind Date" ist ein dahingehauchtes Liebeslied, das zwar ein wenig wie ein Fremdkörper wirkt, aber gerade dadurch reizvoll ist. Durchschnaufen muss auch sein.
Wer Singer/Songwriter mag, der liegt bei MacPherson richtig. Allerdings: Folk-Puristen bekommen definitiv zu viel Schlagwerk für die Ohren. Im Grunde seines Herzens ist MacPherson doch ein Punk. [hb: @@@@]
<#481: Bruce Springsteen "We Shall Overcome - The Seeger Sessions"> [pb:Â @@@@@]
<http://www.gregmacpherson.com/>
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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