#480 vom 10.04.2006
Rubrik Neu erschienen
Yanka Rupkina "Keranka"
Weltmusik im schlechten Sinn des Wortes
(CD; World Connection)
Die bulgarische Sängerin liefert mit den meisten Liedern ihres neuen Albums "Keranka" genau das, was die Genrebezeichnung Weltmusik in Verruf gebracht hat: In den mit der HipHop-Combo Positive Black Soul oder Linda Ronstadt eingespielten Stücken wird die traditionelle bulgarische Musik genauso zum Aufputz degradiert wie im Duett mit einem unbekannten Tom-Waits-Verschnitt. Dass zwischendurch auch Opernhaftes anklingt, soll wohl vielfältig wirken. Tatsächlich ist es beliebig, und die Arrangements sind überwiegend geschmäcklerisch. Dass manchen Kompositionen die Substanz fehlt, lässt sich auch durch die opulente Inszenierung nicht verbergen, die dann richtig peinlich wird, wenn nicht mehr als phantasielose Synthesizer oder Streicher (wenn es denn überhaupt ein richtiges Orchester ist) eingesetzt werden. Im besten Fall wird man an die ersten, damals durchaus als gelungen wirkenden weltmusikalischen Versuche eines Peter Gabriel erinnert. Die wenigen im traditionelleren Stil gehaltenen Stücke trösten nicht darüber hinweg, dass Yanka Rupkinas Ausflug in die Popmusik ein Fehltritt ist. [ms: @@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a114285