[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #477 vom 20.03.2006
Rubrik Neu erschienen

Donald Fagen "Morph The Cat"

Jazz/Rock/Funk – Die coole Katze streunt wieder durch die Stadt
(CD, CD+DVD; Warner)

Ein Musiker wie Donald Fagen (*1948) muss sich eigentlich nichts mehr beweisen. Schon zur Hoch-Zeit seiner Band Steely Dan in den 1970er Jahren war er der Inbegriff cooler Urbanität. Daran hat sich auch heute nichts geändert.
"Morph The Cat" erzählt die Geschichte einer Katze, die ihre Krallen tief im ewigen Zentrum Fagen'scher Texte stecken hat: Sie ist symbiotisch mit New York verbunden, so wie es Fagen selbst ist. Immer noch ist sein Sound zwischen Jazz, Rock und Funk der lässigste weit und breit und kümmert sich einen Dreck um die gerade ausgerufenen Trends, auch nicht darum, dass er sich in all den Jahren quasi nicht verändert hat. Das macht Fagen zum unverwechselbaren Trademark eines aussterbenden Genres. Fagen war und ist inmitten hunderter Möchtegern-Cooler und ihrer peinlichen, aufgeregten Provinzialität der hippste und der coolste von allen. Melancholisch-resigniert wie eh und je, gleichzeitig immer noch unheilbar auf das Wunder hoffend, streunt Morph alias Donald durch die schmutzig-schöne Nachbarschaft. Der Bass groovt, die Drums spielen trocken-coole Patterns, die Bläser schweben über der funky Gitarre, dazu das unverwechselbare Rhodes und Fagens Stimme, die bittersüße, schwermütig-ironische Geschichten erzählt.
Keine Frage: Diese Katze mag grau geworden sein, aber ihr Revier ist immer noch ihr Revier, sie lässt das Mausen nicht. [sal: @@@@]

Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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