#463 vom 21.11.2005
Rubrik Kolumne, Artikelreihe Sal's Prog Corner #50
The Mass "Perfect Picture Of Wisdom & Boldness"
(Kein) Metal – Oh nein! Sie tun's schon wieder!
(CD; Monotreme)
Wie will man die Musik, nein, das Ereignis The Mass am besten erklären? The Mass sind zum wesentlichen Teil brachialer, brutaler und nahezu gewalttätiger Krach, der sich als wüster Mix aus Jazz und Grindcore verkleidet. Die Vocals sind eher gebellt denn gesungen, die Gitarren sägen und das Drumming ist ein schepperndes Geholze. Meistens. Aber auch auf ihrem dritten Album "Perfect Picture Of Wisdom & Boldness" sind wieder diese unfassbaren und völlig unerwarteten Tempi- und Modi-Wechsel und das schmutzige Saxophon, das sofort die Assoziation mit Bands wie King Crimson oder besser noch Van Der Graaf Generator heraufbeschwört. Auf Stücken wie "Corpsewielder" offenbaren sie ihr sehr eigenes (Zerr-)Bild von einem sehr extremen Progressive Rock.
Wie schon beim Vorgänger "City Of Dis" verweigern The Mass auch auf "Perfect Picture Of Wisdom & Boldness" die Aussage und mimen nach wie vor die nicht zu greifenden Anarchisten. Auf Dauer wird diese Taktik nicht aufgehen können und man wird Farbe bekennen und den rotzigen Sound gegen eindeutigere, greifbarere Umsetzungen eintauschen müssen, sonst werden ihre Alben und Songs austauschbar. [sal: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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