#437 vom 23.05.2005
Rubrik Neu erschienen
Salif Keïta & Kante Manfila "The Lost Album"
Frühe Aufnahmen des westafrikanischen Popmusikers
(CD; Cantos)
Es ist deutlich zu hören: Die Aufnahmetechnik ist noch längst nicht auf dem heutigen Stand und die Musiker schielen noch nicht auf das westliche Publikum. Die Kora klingt mitunter blechern wie die eloquent gespielte Gitarre; die Stimme hört sich dünner an, als sie wohl tatsächlich war. Und zu den langen, angenehm langatmigen und gleichförmigen Liedern spielt eine Trompete getragene Melodien.
Salif Keïta war 1980 noch nicht popverseucht, als er mit Kante Manfila und Anderen die jetzt wieder veröffentlichten Stücke eingespielt hat. Viel deutlicher noch als jetzt sind die Mandingo-Wurzeln zu hören, die sanfte Stimme wird mitunter rau wie die eines altgedienten Griots, dem es nicht auf den Wohlklang der Stimme, sondern auf den der lobpreisenden Worte ankommt.
Wer möchte, kann die – überwiegend auf die rustikale Aufnahmetechnik zurückzuführenden – Mängel dieses Albums aufzählen. Wer mit dem Herzen hört, wird die seelenvolle Musik erkennen. Ein hübsches Album, dem allerdings die Credits fehlen, die Texte und die notwendigen Hintergrundinformationen. Das wiederum ist tatsächlich schäbig. [ms: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#524: Various "One Day On Radio Mali"> [noi:Â @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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