#421 vom 31.01.2005
Rubrik Neu erschienen
Cécile Verny "European Songbook"
Jazz – modern, frisch und gediegen
(CD; Minor)
Die Idee ist nett, dem American Songbook ein europäisches gegenüberzustellen. Dafür hat Cecile Verny Songs von Joe Zawinul ("Mercy, Mercy"), Toots Thielemanns ("Bluesette"), von Brecht/Weill ("Mac The Knife"), Django Reinhardt ("Nuages"), Sacha Distel ("The Good Life") und einigen anderen ausgesucht, neu arrangieren lassen und mit ihrer gelegentlich um Gastmusiker erweiterten Band eingespielt.
Die Arrangements wirken modern, frisch und gleichzeitig gediegen. Da muss sich niemand auf Kosten des Komponisten verwirklichen oder aus Lust an der Veränderung zersägen. Die kompakte Band wird mitunter um drei Bläser erweitert und Cecile Vernys Stimme klingt prächtig. Sie interpretiert die Stücke nuanciert und ausdrucksstark, mitunter aber fast etwas zu zurückgenommen. Brechts Mac zum Beispiel dürfte spitzere Zähne haben und die Wellen des Meeres (in "La Mer" von Charles Trenet) dürften noch romantischer tragen.
Doch das sind Details, die den Hörgenuss nicht wirklich trüben. Daher macht es auch nichts, dass die nette Idee nur oberflächlich funktioniert. Der Begriff "American Songbook" ist gewachsen und auf Stil und Zeit bezogen. Dem einfach ein europäisches Gegengewicht gegenüber zu stellen, ist daher nicht so einfach. Aber da muss man nicht so in die Tiefe gehen... [ms: @@@@]
<#320: Rod Stewart "It Had To Be You... The Great American Songbook"> [pb:Â @]
<#106: Ella Fitzgerald "Sings The George & Ira Gershwin Songbooks"> [bs:Â @@@@@]
<#272: Robbie Williams "Swing When You're Winning"> [ut:Â @@]
<#371: Rod Stewart "As Time Goes By"> [ms:Â @]
<http://www.cecile-verny.com/>
<http://www.cvq.de/>
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a112690