#406 vom 04.10.2004
Rubrik Neu erschienen
Feist "Let It Die"
Neue Facetten des Indie-Pop
(CD, LP; Polydor)
Kaum zu glauben, dass Leslie Feist einst mit der Avantgarde-Diva Peaches die Bühne teilte. Hat "Let It Die" doch nicht im Entferntesten etwas zu tun mit Fatherfuckern oder Electroclash. Wie schon als Gastsängerin auf dem letzten Album von Kings Of Convenience, verlässt sich die Kanadierin ganz auf die Schönheit ihrer Stimme. Stilistisch kann man sie aber nicht dingfest machen: Der Lounge-Entertainer Chilly Gonzales hat produziert, irgendwo zwischen Folk-Pop, Jazz, Siebziger-Jahre Songwritertum und süßem Soul positioniert er seine luftig schwingenden Arrangements. Sparsam werden die Gitarren gestreichelt, Bässe hoppeln, die Hammonds orgeln, Bläser und Streicher kuscheln sich mit perlenden Pianotupfern um den sanften Disco-Beat des Bee Gees-Klassikers "Inside Out". Dabei weiß die 28-jährige Wahl-Pariserin Feist sich zurückzunehmen, eine bestimmte Atmosphäre ist ihr wichtiger als die Exaltation. So bleibt viel Platz für die eigenen Fantasien und dieses 'Weniger-ist-mehr-Gefühl', das schon jetzt denken lässt an die ganz Großen des (schon nicht mehr) Indie-Pop. [bm: @@@@]
<#370: Peaches "Fatherfucker"> [gw:Â @@]
<#396: Kings Of Convenience "Riot On An Empty Street"> [dmm:Â @@@@]
<http://www.feistmusic.com/>
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#486: Various "Monsieur Gainsbourg Revisited"> [tm:Â @@@@]
<#472: Howie Beck "Howie Beck"> [dmm:Â @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a112339