Ausgabe #325 vom 13.01.2003
Rubrik Neu erschienen
Lincoln "Mettle"
Mollig morbider Filigran-Pop
(CD; Narwhal)
Das offizielle Longplay-Debüt der fünf Briten erfüllt alles, was die beiden EPs (bei uns gemeinsam auf der CD "The Sound Of Lincoln" erschienen) bereits versprachen. Benannt haben sich die vier Herren plus Dame nach der Hauptfigur eines Romans aus der amerikanischen Depressionszeit, in dem eine kleine Stadt eher vergeblich versucht mit den modernen Zeiten Schritt zu halten. Aufgenommen wurde das Album vor dem prasselnden Kaminfeuer in den kühlen Räumen eines schottischen Schlosses, einige Whiskys und Gespenst natürlich inklusive. Und genau solche Gegensätze verknüpft die Band aufs Schönste zum Sound of Lincoln.
US- und Brit-Sounds, viel Tradition und ein wenig Moderne, mollige Wärme und Klänge in Moll, süße Stimmen und morbide Stories. So beendet Tracy van Daal (heißer Tipp für alle Fans von Edie Brickell) den Titeltrack mit den Worten: "Six more miles I walk to the graveyard. Six more miles sad and lonely. Heart is so sad and rain softly falling. Six more miles my darling." Klingt nicht nur dabei höchst hypnotisch und harmoniert wunderbar mit dem Gesang von Songschreiber Alex Gordon. Der offensichtlich keinen Spaß an Fröhlichkeit hat. Und uns deshalb lieber acht traurige Geschichten über Verlust und Versagen erzählt, verbunden mit rein instrumentalen Zwischenspielen. Eine bittersüße Melange aus alternativem Country und zerbrechlich wirkendem, dabei fein arrangiertem Pop aus britischen Landen. [ut: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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