#319 vom 11.11.2002
Rubrik Neu erschienen
Patricia Barber "Verse"
Jazz – Klänge um einen außergewöhnlichen Gesang
(CD; Blue Note)
Eine so intensive Stimme wie die von Patricia Barber muss im Mittelpunkt stehen. Das tut sie auf ihrem neuen Album auch und zwar noch mehr als auf dem Vorgänger. So dringt der Gesang in die Gehörgänge der Zuhörer und kommt so schnell nicht mehr heraus. Die Intensität dieser Stimme wird vorsichtig begleitet von Dave Douglas' Trompete und Neal Algers' Gitarre (genial bei "Pieces"). Zusammen mit Schlagzeuger Joey Barons (und einigen anderen) verankern sie das Album spielerisch-improvisierend im Jazz und geben dem schwebenden Gesang eine Grundierung. Barbers eigenes Klavierspiel schwebt im übrigen an einigen Stellen auch, es ist von ihr als Produzentin jedoch gekonnt im Hintergrund plaziert, so dass sich ein organisches Ganzes ergibt.
Alle Songs von "Verse" sind von Barber selbst geschrieben, nur "Dansons La Gigue" ist eine Adaption eines Textes von Paul Verlaine. Sie steht damit in der Singer/Songwriter-Tradition einer Joni Mitchell und sie versteht das Album auch selbst als eine Hommage an Mitchell. Mit "Verse" kann man träumen, die Gedanken dahinschweben lassen und etwas besseres kann man über eine solche Platte auch kaum sagen.
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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