#309 vom 26.08.2002
Rubrik Neu erschienen
The Liars "They Threw Us All In A Trench And Stuck A Monument On Top"
Amerikanischer Weirdo-Underground-Rock auf den neuesten Stand gebracht
(CD, LP; Blast First / Mute)
Der Original-Deal der vier Wahl-New-Yorker mit Blast First besteht, dem schrägen Indie-Rock-Label der ersten Stunde. Und in der Tat sind auf dem Debut der Lügner so einige Anklänge an die frühen Labelmates, wie z.B. Big Black, zu hören. Dreckige, synkopierte Stakkato-Gitarrenriffs gepaart mit einem leicht blechernen aber wuchtigen Bass-Sound im Vordergrund und extrem knackigem Schlagzeug, ein echter Nostalgieflash, der aber keinesfalls verstaubt wirkt. So grooven sich die Liars durch neun Stücke, alle in der Tradition des Albumtitels nur unwesentlich kürzer und enigmatischer.
Besonders erwähnenswert noch "Tumbling Walls Buried Me In The Debris With ESG", ihre Verneigung vor ESG, den legendären Geschwistern aus der Bronx, die Anfang der 80er ihren percussionlastigen Groove in Minimal-Arrangements irgendwo zwischen Disco, Wave und Punk zelebrierten. Zuguterletzt auf "This Dust Makes That Mud" geht es ins Rock-Weltall, The Liars heben langsam ab, um in einem sich scheinbar endlos wiederholenden Riff zu landen, für die nächste knappe halbe Stunde.
Wer Jon Spencer mag und den guten Zeiten von Steve Albini immer noch hinterhertrauert, der dürfte sich auch bei den Liars gut aufgehoben fühlen. [lr: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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