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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #297 vom 03.06.2002
Rubrik Neu erschienen

Lepo Sumera "Kammermusik"

Kammermusik – Radikal unmodern aber keinesfalls altmodisch
(CD; Antes)

Der letzte Schüler Heino Ellers war Lepo Sumera (1950-2000), eine wahrhaft schillernde Figur im kulturellen Leben Estlands, zwischenzeitlich sogar Kultusminister. Der unkonventionelle, radikal unmoderne Kompositionsstil (Sumera war weder Zwölftöner, noch postmoderner, religiöser Ästhet à la Pärt) spiegelt sich schon im Cover wieder: Ein halb abgerissenes Haus, scheinbar in der Luft stehend, als ironisierendes Sinnbild für Sumeras Kompositionsstil, der im Gegensatz zur erstarrten, ästhetisierenden und rückwärtsgewandten konventionellen Kammermusik steht.
Sumeras Kammermusik ist frei schwebend, sie flackert, flirrt, ruht, pulsiert und nur eine gewisse Rhythmik scheint das einzig wiederkehrende Element der auf diesem Album versammelten Kompositionen zu sein. Die hierzulande unbekannten estnischen Musiker spielen mit Witz und Verve, die Aufnahmen klingen natürlich und klar.
Klassische Musik mit viel Biss (wörtlich in "Lupus in fabula" für vier Saxophone) und Humor (etwa der "Traurige Toreador" als Persiflage auf das stolze Carmen-Thema Bizets): Die spannendste Kammermusik, die ich seit langem gehört habe. [sal: @@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a109040


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