#291 vom 22.04.2002
Rubrik Neu erschienen
Fink "Letzter September"
Deutsch. Und schon irgendwie Country. Aber trotzdem gut. Ehrlich!
(CD; Return To Sender)
Ich hab mal irgendwo bezüglich dieser Band gelesen, Country in deutscher Sprache zu spielen und sich dabei nicht zum Affen zu machen, sei eine Kunst für sich. Wie wahr! Banjo, Geige, Mundharmonika – Instrumentierung und Melodien lassen durchaus diese wohl uramerikanischste aller Musikrichtungen aufleben. Was soll man auch anderes erwarten, wenn gleich der erste Song "Geh runter von meinem Pferd" heißt? Aber zum Glück wissen die vier sympathischen Herren, was das Wörtchen Ironie bedeutet. So lässt sich die Band musikalisch in keine noch so bequeme Ecke zwängen, Blues, Jazz, Chanson warten gleich hinter der Kurve und die Hamburger Heimat wird auch nicht verleugnet. Die Texte, die auf höchst humorvolle und liebevolle Weise mit den üblichen Klischees spielen, statt diese zu bestätigen, tun ein übriges. "Irgendwann wird's Regen geben, nur mir wärs lieber, es wär nich gleich" ("Irgendwann Regen"). Liebeslust und Leid, die ganz alltäglichen Minidramen, tief genug empfunden um echt zu sein und trotzdem schön schnoddrig gesungen und getextet. Gerade live ein echtes Erlebnis, gut also, dass die Highlights der Tour vom letzten September hier eingefangen wurden.
Erhältlich ist die limitiert aufgelegte CD bei Konzerten der Band, in einigen Plattenläden oder via Mailorder bei Glitterhouse. [ut: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#431: Fink "Bam Bam Bam"> [gw:Â @@@@]
<#362: Fink "Haiku Ambulanz"> [sal]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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