#288 vom 01.04.2002
Rubrik Neu erschienen
Jan Plewka "Zuhause, da war ich schon"
Deutschrock – Textlich alles andere als eine Offenbarung
(CD; EastWest)
Auch wenn manche von dem ehemaligen Selig-Sänger als dem neuen Rio Reiser sprechen, meine ich doch eher einen neuen Heinz Rudolf Kunze zu hören. Aber in Gegensatz zu Erstgenanntem lebt der Zweite ja noch und einer davon ist für diese Welt auch mehr als genug.
Musikalisch ist "Zuhause" ganz ok, bewegt sich irgendwo zwischen klassischem Deutschrock (welch schreckliches Wort) und modernen Sounds, hie und da ein paar Breakbeats, das ein oder andere Programming, unterm Strich eine logische und schöne Weiterentwicklung des Selig-Sounds. Aber textlich ist Plewka alles andere als eine Offenbarung: Zwar ist ihm so manch netter und sogar treffsicherer Satz eingefallen, aber das macht noch keine Poesie und auch keinen Song. Dem Muttersprachler fällt es eben schwer, anders als bei beispielsweise amerikanischen Texten, wegzuhören und da bleibt dann spätestens nach dem halben Album nur noch das Abschalten. Jan Plewka ist ein Mann mit Charisma und es ist deshalb nicht auszuschließen, das wir von ihm noch Großes hören, aber "Zuhause, da war ich schon" ist es definitiv nicht. [pb: @@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#622: Selig "Und endlich unendlich"> [dmm:Â @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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