#266 vom 22.10.2001
Rubrik Neu erschienen
Konstantin Wecker "Vaterland"
Die Rückkehr des Liedermachers
(CD; BMG)
Konstantin Wecker erinnert mich auf seinem neuen Album musikalisch fast an die alten Tage mit dem Team Musikon. Nicht mehr so in der "modernen" Welt des Jazz und Blues zu Hause, obwohl man Elemente gerade des Letztgenannten deutlich hört, sondern wieder mehr der klassische Liedermacher, dessen Musik schon an Kleinkunst und in Weckers Fall an Kabarett erinnert. Textlich ist er weniger hart, aber nicht weniger bissig geworden. Wecker hat immer noch was zu sagen, auch wenn sich die Themen naturgemäß verändern. Politik, natürlich, und der Blick auf die Gesellschaft in der wir leben ("Wenn die Börsianer tanzen"). Aber wo er früher schönen Mädchen auf den Hintern geschaut hat, muss er jetzt feststellen "I werd oid". Im Gegensatz zu einigen seiner Showkollegen kann er aber dazu stehen und muss nicht dem Trugbild ewiger Jugend hinterherlaufen. Lange Rede, kurzer Sinn: Nachdem Konstantin Wecker eine Zeit lang erst mit Drogenprozessen und dann mit wunderschönen Kinder-Musicals von sich Reden gemacht hat, gibt er uns nun eine sehr schöne Gelegenheit, sich mal wieder mit dem Liedermacher zu beschäftigen. Solltet ihr also irgendwann mal eine Phase gehabt haben, in der ihr seine Platten gerne aufgelegt habt, dann traut euch ruhig wieder und hört mal in "Vaterland" rein. [pb: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#431: Konstantin Wecker "Am Flussufer"> [ms:Â @@@@@]
<#298: Konstantin Wecker "Vaterland Live"> [pb:Â @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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