#266 vom 22.10.2001
Rubrik Neu erschienen
Clem Snide "The Ghost Of Fashion"
Indie-Pop – Die Fröhlichkeit der Melancholie
(CD; Cooking Vinyl)
Das letzte mal hab ich diese Band um Eef Barzelay noch mit Songwritern wie Will Oldham oder Nick Drake verglichen, diesmal gehe ich noch einen Schritt weiter und erwähne den Namen Van Morrison. Nicht weil die Jungs aus New Jersey tatsächlich so klingen, sondern weil sie mit einer ähnlichen Souveränität an ihre Musik herangehen. Ausgelassener im Vergleich zum Vorgänger spielt "The Ghost Of Fashion" mit allerlei Versatzstücken der (Pop-)Musikgeschichte. Fast soulige Bläsersätze machen dieses Album eingängiger und Geschichten über "Joan Jett Of Arc" oder Elvis' lange verloren geglaubten Zwilling ("Long Lost Twin") unterstützen diesen weniger melancholischen Eindruck noch. Ein Eindruck, der mich beim ersten Hören fast irritiert hat, habe ich doch relativ lang gewartet, bis ich mich in der vermeintlich richtigen Stimmung für diese Platte fühlte. Aber so ist das eben, kaum hat man endlich die richtigen Farben im Schrank, schon werden auf den Laufstegen dieser Welt neue präsentiert und gute Platten sind ihrer Zeit ja oft ein Stück voraus. [pb: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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