#261 vom 17.09.2001
Rubrik Feature
John Coltrane "A Love Supreme"
Lost & Found: Jazz-Meilenstein – 1964
(CD, LP; Impulse!)
Es ist schon so viel über dieses Album geschrieben worden, dass einem Rezensenten heute, 37 Jahre nach Erscheinen dieses unbestrittenen Meisterwerks des Jazz, wenig Superlative bleiben, die man bemühen könnte, um es adäquat in Worte zu fassen.
Ja, "A Love Supreme" ist tatsächlich eines der besten Alben der Jazzgeschichte, in vielem bis heute unerreicht – und dennoch ist es kein Album, dass leicht zugänglich ist. Die vierteilige Suite "A Love Supreme", etwas mehr als eine halbe Stunde lang, ist ein Gebet, ein sehr persönliches sogar, es trägt die untrügliche Handschrift des großen John Coltrane, mit all seinen Ecken und Kanten, mit all seinen inneren Widersprüchen. Wer sich auf diese Musik einlässt, lässt sich letzten Endes auf eine Auseinandersetzung mit Coltranes tiefer Spiritualität ein, wohl aber auch auf sich selbst, vielleicht sogar auf sein eigenes Verhältnis zu unserer rationalen Weltsicht. Einer Welt, die uns immer dann besonders erschreckend erscheint, wenn sie sich darstellt, wie sie ist: Eine Welt voller Widersprüche, bisweilen sogar grausamer, schwer zu verstehender Widersprüche, ganz so wie in der Musik von "A Love Supreme". [sal]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#460: John Coltrane "One Down, One Up: Live At The Half Note"> [sal:Â @@@@@]
<#278: John Coltrane with The Red Garland Trio "Traneing In"> [sal:Â @@@@]
<#272: Karrin Allyson "Ballads - Remembering John Coltrane"> [gw:Â @@@@]
<#271: John Coltrane "Live Trane"> [sal:Â @@@@@]
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