#261 vom 17.09.2001
Rubrik Feature
Joaquin Rodrigo / Ernesto Bitetti "Concierto de aranjuez, FantasÃa para un Gentilhombre, En los trigales, Pastoral, Sonata a la española"
Lost & Found: Meisterwerke meisterlich interpretiert – 1997
(CD; EMI Classics)
Zahllose Aufnahmen des "Concierto de aranjuez" gibt es, dies gilt umso mehr für den so berühmten zweiten Satz (der auch von Miles Davis und Gil Evans interpretiert wurde). Auch so grauenvolle Exzesse mit Nana Mouskouri, James Last und (Schock lass nach!) Stefan Mross musste er über sich ergehen lassen, dabei ist das erste Gitarrenkonzert des Spaniers Joaquin Rodrigo ein sehr persönliches Stück, dass den Tod seines erstgeborenen Kindes und die lebensbedrohliche Situation seiner Frau thematisiert.
Das Concierto (oder gar das gesamte Å’uvre Rodrigos) aber allein auf dieses Adagio reduzieren zu wollen, wäre nicht nur ungerecht, sondern schlichtweg dumm, denn seine Musik entfaltet eine geradezu greifbare Schönheit, im virtuosem und so einfühlsamen Spiel des Argentiniers Ernesto Bitetti befreit vom schäbigen Verdacht des Trivialen. Dies gilt für das berühmte Concierto ebenso, wie für die "FantasÃa para un gentilhombre" gleichermaßen, die – wie stets bei Rodrigo – das Leben in seiner gesamten Bandbreite, Freud und Leid, in wenigen Takten so meisterlich beschreibt und komprimiert, dass es einen fast zu Tränen rühren könnte. [sal]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
Permalink: http://schallplattenmann.de/a107544