#262 vom 24.09.2001
Rubrik Frisch aus den Archiven
Billy Cobham "Spectrum"
Weltraum-Jazz, von Groovern aller Couleur bewundert – 1973
(CD; Atlantic Jazz)
1973: Miles Davis hatte Jahre zuvor den Jazz-Rock ausgerufen, mit John McLaughlin und Billy Cobhams Beteiligung, da drehten die erst richtig auf und boten mit ihrem Vehikel, dem Mahavishnu Orchestra einen Weltmusik-Jazz-Hard-Rock, den es bis dato nicht gab. Einziges Manko: Der Sound war schlecht. Im selben Jahr setzte sich Billy Cobham mit Mahavishnu-Keyboarder Jan Hammer zusammen, lud Rock-Gitarrist Tommy Bolin ein, der seit Tagen von trocken Brot lebte, holte den Bassisten Lee Sklar des Folk-Poppers James Taylor dazu und auch Ron Carter für Contrabassiges, Ray Barretto für zusätzliche Percussion, und noch einige mehr und spielte in 21 Tagen den ersten Weltraum-Jazz der Menschheitsgeschichte ein – mit atemberaubendem Sound, ebensolchen Melodien, Strukturen und einer Musikalität, die es so von ihm und seinen Mitstreitern nie mehr zu hören gab. Eine Sternstunde für die Musik, eine unendliche Fundgrube für heutige samplende Chill-Outer und Electronic-Groover, die solcherlei Musik gern erreichen würden. Jetzt ist das Album um 30 Sekunden erweitert erneut aufgelegt worden. Und irgendwie haben die es in sich. Man hört Drummer Billy mit (vermutlich) Jan Hammer und Tommy Bolin reden, ein kurzes Dudeln, Gelächter, 1,2,3,4 und dann steigen wir in den Power-Groove von "Quadrant 4" ein. Rührend ist es 28 Jahre später zu hören, welchen Spaß die Jungs in dieser Sternstunde hatten. [vw: @@@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#387: Billy Cobham "The Art Of Five"> [sg:Â @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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