#254 vom 30.07.2001
Rubrik Neu erschienen
Michael J. Sheehy "Ill Gotten Gains"
Betörende Schmachtfetzen zwischen Modern Blues & Slow Country
(CD; Beggars Banquet)
"I've thought it over and I have to conclude/ Bill was right we're just a virus with shoes/ my hands are empty I've nothing left to show/ the black hole is waiting so baby lets go" ("Sweet Blue Gene").
Musikalisches Theater der Extraklasse. Manche Musiker wickeln ihre Songs in Glitzerpapier und hübsch pathetische Schleifchen und als Hörer denkt man sich nur: Muss das sein, schlicht einfarbig ist doch auch hübsch? Aber diese Stimme ist gemacht für große Gefühle und eine gehörige Portion Tragik.
"Sometimes such passion, such pleasure, sometimes such pain/ sometimes it's all too much and you can't bare me/ you're unsure and you don't understand well let me explain/ you're madly in love" ("Love Insane").
Mr. Sheehy, ehemals Sänger des Dream City Film Club, leidet auch auf seinem zweiten Album wunderschön und keine Träne ist zu viel. So verletzlich schmachten kann sonst höchstens noch Chris Isaak. Oder eben der King himself. Und wie Elvis heute klingen würde, hätte er Graceland mal verlassen und ein paar Eindrücke aus diversen Londoner Clubs mitgenommen, zeigt uns der Sänger ebenfalls. Mit einer höchst coolen Dance-Fassung von "Mystery Train". Aber auch Großstadt-Blues ("Wha'cha Gonna Do") oder seelenvoller Gospel ("Black Hole Is Waiting") darf mit auf die Reise. Die Zielgruppe für diese betörenden Songs scheint jedenfalls nicht schwer zu umreißen. Würde man Michael selbst fragen, hieße die Antwort wohl: Probably people who "love to get hurt" ("Some People Love To Get Hurt"). () [ut: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a107341