#246 vom 04.06.2001
Rubrik Texte - lesen oder hören, Artikelreihe Fremd- und Selbstgelesenes
Ray Bradbury "Die Mars-Chroniken"
Effektvoller als jedes Kinospektakel: Die Mars-Chroniken als Audiobook
(7CD; Verlag und Studio für Hörbuchproduktionen)
Ray Bradbury, 1920 geboren in Illinois, der Revolutionär der Science-Fiction der 1950er Jahre – weil Erweiterer der Themen und Sprache, schrieb sich mit nur einem Werk schon in die Literaturgeschichte ein, mit "The Martian Chronicles" (Mai 1950). Dieser Roman in Erzählungen war zunächst in Sci-Fi-Magazinen wie "Thrilling Wonder Stories" nach und nach erschienen. Erst als Buch erregten die 34 Erzählungen der "Mars-Chroniken" Aufsehen. Und sie ziehen mit allem mindestens gleich, was die anderen Großen – Arthur C. Clarke, Philip K. Dick, Stanilaw Lem, Alfred Bester, Robert A. Heinlein, Frank Herbert und Isaac Asimov – je zu Papier gebracht haben.
Die Vielfalt der von Bradbury hier versammelten Geschichten um verzweifelte Versuche der Menschen, den Mars zu besiedeln, nimmt einem den Atem. Vor allem, wenn man sie derart perfekt vorgetragen bekommt wie von Hans Eckardt. Seine Stimme hat eine trockene, sachliche Grundierung, über die er nuancenreiche, oft skeptisch klingende Zwischentöne legt. Und genau diese Mischung gibt den unerhört gedankenreichen, philosophischen, gruseligen und psychologischen Sci-Fi-Stories eine fesselnde Wirkung. Das auf 7 CDs, 505 Minuten lang. Eine absolut wertvolle 5-Sterne-Produktion. [vw]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#257: Ray Bradbury "Fahrenheit 451"> [vw]
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