Ausgabe #241 vom 09.04.2001
Rubrik Neu erschienen
Tom McRae "Tom McRae"
Melancholischer Pop für alle, die manchmal lieber auf dem Mond leben
(CD; db)
"Welcome to the second reel, glad that you could make it. We thought your fate was sealed, it's not what we expected" ("The Boy With The Bubblegum").
Ja, ja, Mr. McRae ist ein trauriger, nachdenklicher Mensch, sieht man ihm auf dem Cover auch sofort an. Und er macht Musik für Gleichgesinnte. Leute, die sich ab und zu gerne vor der Welt verstecken: "If you won't carry a gun, and if you won't learn to run, hide from the world it will come for you... you have no place in this time" ("Hidden Camera Show"). Viel akustische Gitarre, Piano, Streicher, ein paar wohlplatzierte Soundeffekte, wirklich gute Texte und eine helle, sehr wandelbare Stimme (etwa eine Tonlage höher als Ryan Adams, wenn sich das jemand vorstellen kann...). In den stärksten Momenten dieses Debüts ergibt das melancholischen Gänsehaut-Pop vom Feinsten. Im jazzig angehauchten "Sao Paulo Rain" etwa. Oder bei Toms Ausflug zum Mond in "2nd Law": "I'm living up here where the air is thin, and where gravity don't bring you down. I'm living up here and I'm watching your universe cooling down." Nur verliert der Engländer beim Balanceakt zwischen Passion und Pathos bisweilen den Halt, zu süß sind dann die Streicher, zu tragisch der Gesang. Etwas mehr britisches Understatement hätte hier gut getan. Gehört sich eigentlich auch so. Für traurige, nachdenkliche Menschen. [ut: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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