#241 vom 09.04.2001
Rubrik Neu erschienen
Baaba Maal "Missing You (Mi Yeewnii)"
Ein rein akustisches, betörendes Werk des großen, senegalesischen Sängers
(CD; Palm Pictures)
Der englische Titel des Albums und der feine Zwirn, den Baaba Maal auf dem Cover zur Schau stellt, führen auf die falsche Fährte. Während das letzte Album des Senegalesen ("Nomad Soul", 1998) reich an Kollaborationen und modern produziert war, ist "Missing You" ein rein akustisches, geradezu puristisches Werk. Und was für eines! Es ist immer wieder erstaunlich, wie simpel die westafrikanische Musik im Grunde gestrickt ist. Drei einfache Dur-Akkorde reichen den Musikern meist völlig, um darüber ein vielschichtiges, magisches Geflecht aus Rhythmus, Harmonik und purer Emotion zu errichten. Polyrhythmische Percussion-Grooves, flirrende Gitarren, der entrückte Klang der Kora, mehrstimmige Chöre – alles fließt zusammen, verzahnt sich, sucht sich wieder eigene Wege, um dann erneut zusammenzufließen. Und darüber Baaba Maals durchdringendes, flehendes Sangesorgan, das betört und beruhigt. Dies ist Trance-Musik in Urform: hypnotisierende Harmonie. [pg: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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