#233 vom 12.02.2001
Rubrik Neu erschienen
Carmen Cuesta "Peace Of Mind"
Pop – sehr intelligent, sehr feinsinnig
(CD; Skip)
Das Label bezeichnet "Peace Of Mind" als "sophisticated Pop zwischen Sting und Sade". Für mich persönlich ein zweischneidiges Schwert. Sting hat der Menschheit ja doch einige sehr feine Dinge zu Gehör gebracht, aber Sade klingt immer wie gut getarnte Langeweile. Nach dem ersten Durchlauf war klar, in welche Richtung der Pegel ausschlägt. Insgesamt kommen Carmen Cuestas Jazz-Einflüsse deutlicher zum Vorschein als bei Sting, aber so wie dieser versteht sie es, einen Song komplett zu durchtränken oder nur in kleinen Zwischentönen von gängigen Schemata abzuweichen. Es ist dann fast überraschend, wenn das siebte Stück "Walk" sich nur auf seine poppige Melodie verlässt. Die in New York lebende Spanierin verleiht ihrem Album eine fast würdevolle Aura. Ihre Stimme schraubt sich sehr sanft, aber mit Widerhaken besetzt in die Gehörgänge. Mit illustrer Unterstützung von z.B. Till Brönner, Tim LeFebvre oder Dave Mann (mit einem wunderbaren Saxophon im Schlusstitel "Tears Of Joy") stülpt Carmen Cuesta eine Qualitätsglocke über Eingängigkeit und Anspruch. [dmm: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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