#215 vom 25.09.2000
Rubrik Neu erschienen
Madonna "Music"
Die Pop-Ikone verweist ihre Nachahmerinnen erneut auf die Plätze
(CD, LP; Maverick)
Mit William Orbit und dem Franko-Algerier Mirwais Ahmadzai als maßgebliche Produzenten (neben Beiträgen von Guy Sigsworth, Mark "Spike" Stent, Talvin Singh, Damian Le Gassick und Schwager Joe Henry) setzt Madonna den mit "Ray Of Light" beschrittenen, gewagteren Weg fort und gewinnt. Trotz Glamour-Cowgirl-Outfit klingt "Music" sehr von der europäischen Avant-DJ-Culture geprägt; extrem kunst- und geschmackvoll vermählen sich hier härtere House-Beats mit frühachtziger Vocoder-Sounds, futuristisch-kühle Elektronikflächen mit organisch warmen Gitarrensounds – und Madonnas Stimme klingt – überraschend wenig technisch behandelt – besser denn je. Very stylish, ohne auch nur eine Spur anbiedernd zu wirken, sondern eher wegweisend für alle Nachahmerinnen von Kylie bis hin zu den Mickey Mouse Club-Klonen Britney und Christina, flutscht das Album durch und offenbart einen Ohrwurm nach dem anderen. Nur das Finale mit der etwas drangeklatschten "American Pie"-Single will mir etwas abrupt-einfallslos erscheinen; aber, um Madame Ciccone mit eigenem Songtitel zu zitieren: "Nobody's Perfect".
Selbst pb, der mit Dance-orientierter Musik wenig am (Cowboy-)Hut hat, räumt ein: "Madonnas Beste seit "True Blue" mit echten Pop-Songs und dem coolsten Outfit". [bs: @@@@]
<#147: Joe Henry "Fuse"> [bm:Â @@@@]
<#096: Madonna "Ray Of Light"> [bs/pb/gw/red:Â @@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#227: bs: bernies Jahr 2000 in Musik>
<#216: Editorial> [mmh]
<#216: Mail: reingefallen>
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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