Ausgabe #191 vom 27.03.2000
Rubrik Frisch aus den Archiven
Joe Jackson "Joe Jackson's Jumpin' Jive"
Neo-Swing aus dem Jahre 1981
(CD; A&M)
1981, ein Jahr vor dem endgültigen Durchbruch mit "Night And Day", stellte ein vermeintlicher New Waver namens Joe Jackson sowohl seine im Wachsen befindliche Anhängerschaft wie vermutlich auch die Marketing-Strategen seiner Plattenfirma zum ersten Mal auf eine harte Probe: Mit einem damals recht anachronistisch anmutendem Swing-Album, auf dem er dem Sound Tribut zollte, der ihm während einer heftigeren Erkrankung als Teenager den Glauben an sich und die Musik zurückgegeben hatte.
Nach fast zwanzig Jahren hat J.J.'s zornig-engagierte Interpretation von Louis Jordan-, Cab Calloway- und anderen Swing-Standards mehr Gegenwartsbezug denn je. Was liegt da angesichts der immer noch aufkeimenden Swing-Euphorie näher, als das Ding digitally remastered neu ins Rennen zu schicken? Joe Jackson versucht sich längst als moderner Klassiker und bekundet in den aktualisierten Liner-Notes mit dem Verweis auf die Originalquellen, daß es "Jumpin' Jive II" niemals geben wird. Da wäre es zwar nur allzu konsequent gewesen, auch den albernen und ärgerlicherweise auch noch ins Cover eingedruckten Sticker "The Definitive Swing Album" zu vereiteln. Aber genug geunkt, denn schließlich gewinnt "Jumpin' Jive" aufgrund der heute technischen Möglichkeiten deutlich an Präsenz, Transparenz und Räumlichkeit – mei, was haben wir uns in den Einführungsjahren der CD als angeblich überlegen andrehen lassen! [bs: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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