#169 vom 03.10.1999
Rubrik Neu erschienen
David Bowie "Hours..."
Der Meister aller Poser gedenkt des Liederschreibens
(CD; Virgin)
Seit "Scary Monsters" (1980) hat David Bowie kein nennenswertes Album mehr hervorgebracht, und leider bildet auch "Hours..." keine wirkliche Ausnahme. Zugegeben, gegenüber den letzten, sagen wir mal fünf Platten ist eine Steigerung durchaus zu erkennen, aber trotzdem handelt es sich bei "Hours..." um eine der Scheiben, die man sich aus alter Sentimentalität zulegt, 2-3mal durchhört und dann ins Regal stellt, um sie nie wieder aufzulegen.
Und warum wird sie nie wieder gespielt? Na, einfach weil nichts davon wirklich packt und weil z.B. in "Station To Station" (dem Lied!) mehr Ideen steckten, als hier im gesamten Album. Autobiographisch, so Master Bowie, seien die Songs. Nun, wenn dem so ist, dann bleibt nur der Schluß, daß der Künstler, zwischen Börsengang, Iman und High-Tech-Brimborium ein ziemlich langweiliges Leben führt. Um etwas Pep reinzubringen, muß er sich schon uralter Zeiten erinnern: "The Man Who Sold The World", "Hunky Dory" oder "Low". Wo Bowie früher Wegbereiter war, hechelt er heute allenfalls hintendrein.
Okay David, es ist deine beste Platte seit langer Zeit, aber was heißt das schon? Und, David, gib' bitte endlich deinem Gitarrensklaven Reeves den Laufpass. [eg: @@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#255: Various "Substitute - The Songs Of The Who"> [pb:Â @@]
<#217: A Guy Called Gerald "Essence"> [gw:Â @@@]
<#173: Maverick bringt Morissette-Songs ins Netz> [pb]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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