#134 vom 24.01.1999
Rubrik Neu erschienen
Till Brönner "Love"
Lite-Jazz aus deutschen Landen
(CD; Verve)
Was kommt heraus, wenn der Lyriker unter den deutschen Trompetern mit Liebeskummer im Bauch nach USA fliegt, um eine CD aufzunehmen? Natürlich: Musik voller Melancholie. Da wird sogar der alte Latin-Gassenhauer "Brazil" als Ballade interpretiert. Unweigerlich kommt einem da bei den weichen Trompetentönen die Musik von Chet Baker in den Sinn... aber irgendetwas fehlt. Die emotionale Direktheit, die Bakers Spiel so ausgezeichnet hat, ist hier nur in Ansätzen vorhanden. Die Produktion tut ihr übriges dazu: Brönners schöner Sound auf der gestopften Trompete und am Flügelhorn und auch seine Gesangseinlagen wurden mit soviel Weichzeichner abgemischt, daß alles nur noch schön klingt, etwas zu schön, zu glatt. Was bleibt, ist Musik, die gut als Soundtrack für ein- bis zweisame Stunden dienen kann. [sg: @@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#192: Till Brönner "Chattin' With Chet"> [sg: @]
<#179: Rolf Kühn "Inside Out"> [sg: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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