#122 vom 04.10.1998
Rubrik Neu erschienen
Son Volt "Wide Swing Tremolo"
Americana
(CD, LP; Warner)
Americana ist ein in letzter Zeit viel bemühter Stilbegriff. Wenn er allerdings irgendwo zutrifft, dann bei Son Volt. Die Herren um Jay Farrar (der immerhin mit Uncle Tupelo diesen Begriff wenn nicht ins Leben gerufen, dann doch immerhin entscheidend geprägt hat) machen auf ihrem dritten Album alles richtig. In 45 Minuten (LP-Länge! Auf unnötiges Füllmaterial hat man verzichtet) bespielen Son Volt das ganze Spektrum dessen, was hörbar ihr Ding ist. 'Straightface' (auf deutsch am besten wohl 'Voll in die Fresse') steckt klar die Front gegenüber Nashville bzw. Massenware ab. Verzerrte Gitarren, Stimmen und Mundharmonikas machen nochmal klar, was Americana ist: eine Mischung aus uramerikanischer Country-Musik, deren Weiterentwicklung im Sinne der Byrds, plus den Geist des Indie-Rocks der 80er Jahre. 'Driving The View' und 'Medicine Hat' zeigen die gelernte Lektion Byrds und CCR und mit 'Strands' gibt's den ersten ruhigeren Song (schon auf beiden Vorgängeralben die absoluten Höhepunkte). Flockig spielen sich Son Volt so durch 12 Songs (zwei Mini-Einlagen zähle ich mal nicht dazu) und ganz automatisch drückt man am Ende wieder auf die Play-Taste. [pb: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#458: Son Volt "Okemah And The Melody Of Riot"> [pb:Â @@@]
<#407: Ware River Club "Cathedral"> [bs:Â @@@]
<#349: Jay Farrar "Terroir Blues"> [hb:Â @@@]
<#347: Uncle Tupelo wiederaufgelegt (Teil 1)> [hb]
<#307: Uncle Tupelo "89/93: An Anthology"> [hb:Â @@@@]
<#269: Various "Beyond Nashville"> [mh:Â @@@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a102935