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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #79 vom 12.10.1997
Rubrik Live - Musik spüren

David Byrne & Coolbone, 6.8.1997, Hyannis, Mass.

Brasshop - das ist eine krude Mischung aus Blechblasinstrumenten, Schlagzeug, einem Rapper und einem Toaster - zudem eine weitere Erfindung aus New Orleans. Brasshop war auch das Motto von Coolbone. Vieles erinnerte an das ehrwürdige TKO-Bläserensemble, vieles auch an die nicht minder gute Bläsertruppe der ersten "Dexy's Midnight Runners"-Formation. Konsequent schräg und mit sehr viel Euphorie bliesen sich die sieben Koryphäen durch ihr Set und wurden auch dementsprechend und zu Recht bejubelt. Hoffen wir, daß sie sich nicht als Eintagsfliege entpuppen.
Der Headliner David Byrne scheint sich auf Verjüngungskur zu befinden. Elektronik überwog an diesem Abend in Hyannis, Mass. und David Byrne selbst wechselte an die viermal sein Kostüm. Einem Wesen ferner Welten gleichkommend (oder was halt so unseren Vorstellungen davon eben entspricht) muß er wohl auf die Mehrzahl gewirkt haben und obwohl überwiegend "gesampelt" wurde, wirkte es überzeugend natürlich, beinahe schon Rockmusik-artig. Sein Einstieg mit "Once In A Lifetime" war schlichtweg genial, einem amerikanischen TV-Preacher nicht unähnlich, schrie er diesen Text hinaus - "the same as it ever was...". Und seine rhythmischen Bewegungen passen perfekt ins Bild: David Byrne als exzentrischer Musiker. David Byrnes Musik 1997 ist unweigerlich absolute Tanzmusik.
Die verrückten Arrangements unterstreichen seinen prägenden Einfluß innerhalb der völkerverbindenden Musik (im allgemeinen besser bekannt als Weltmusik), sein Horizont scheint sich permanent zu erweitern - vielen Unkenrufen widersprechend. Spätestens bei seiner "Psycho Killer"-Version (als spielte er die 45er Single mit 33 Upm!) stand fest, daß - wie er vor einigen Jahren in einem Interview erwähnte: "Wer braucht schon die Talking Heads?" - die Welt wirklich auf "Talking Heads" verzichten kann, auf David Byrne jedoch nicht. [mh]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


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