#630 vom 25.05.2009
Rubrik Kolumne, Artikelreihe Sal's Prog Corner #80
Devin Townsend Project "Ki"
Progressive Rock – Ãœberraschung, Ãœberraschung!
(CD; InsideOut)
Devin Townsend? War das nicht dieser leicht irre Gitarrist/ Multi-Instrumentalist, der gerne mal Geschwindigkeit, Komplexität und Lautstärke seiner Musik bis zum Anschlag aufdreht (wie auf "Accelerated Evolution", 2003) , bisweilen mit schrägem Humor versetzt (wie auf "Ziltoid The Omniscient", 2007)? Nun, egal mit welchem Klischee ich den Kanadier bisher belegt habe, auf "Ki" macht er (fast) alles anders und das faszinierendste dabei ist: Es klingt immer noch 100%ig nach Devin Townsend.
"Ki" ist so facettenreich, wie kein anderes Album unter seiner Federführung: Es schwebt im Ambient ("Ki"), es groovt ("Coast"), es wummert bedrohlich aus meinen Boxen und für ein paar Takte bricht die Metal-Ader von 'Heavy Devy' heraus (auf "Disruptr"), dann stolpert man über eine waschechte Rockabilly-Nummer ("Trainfire"), dass man kaum seinen Ohren trauen mag. Dazu mischt er mit seinen Mitstreitern ausdrucksstarken Alternative Rock ("Gato", stark mit der guten Gast-Sängerin Ché Dorval), bringt mit "Lady Helen" eine gefühlvolle Ballade (!!) und mit "Quiet Riot" sogar eine Folk-Nummer – kurzum: Ein (post-)modernes Album, auf dem die Stile wild durcheinander gewürfelt sind, aber von Townsend genial und stimmig zusammengefügt wurden. Hier wächst natürlich zusammen, was man vorher nicht unbedingt als zusammengehörig empfand. [sal: @@@@]
<http://www.devintownsend.com/>
<http://www.myspace.com/devintownsenddtb>
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a118100