[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #616 vom 09.02.2009
Rubrik Frisch aus den Archiven

Alban Berg · Arnold Schönberg · Anton Webern / Staatskapelle Dresden, Giuseppe Sinopoli "Works"

Klassik – Zweite Wiener Schule, orchestral und vokal (1996-1999)
(8CD; Warner Classics & Jazz)

Wird die Zweite Wiener Schule in der klassischen Musik wieder hoffähig? Wird das Werk der drei Wiener Komponisten Alban Berg (1885-1935), Arnold Schönberg (1874-1951) und Anton Webern (1883-1945), den Begründern der berühmt-berüchtigten Zwölftonmusik (wahlweise als "revolutionäre Erneuerung" verehrt oder als "atonale Kakophonie" verschrien), endlich vorurteilsfrei und nicht-ideologisiert wahrgenommen? Zeit für eine differenzierte Auseinandersetzung des Publikums (und nicht nur der Feuilletonisten) wäre es allemal.
Der italienische Dirigent Giuseppe Sinopoli (1946-2001) war einer der wichtigsten Anwälte und Vermittler dieser Komponisten. Die vorliegende 8-CD-Box fasst seine bedeutendsten Aufnahmen für das Label Teldec Classics aus den Jahren 1996 bis 1999 zusammen, die er zusammen mit der Staatskapelle Dresden aufnahm, deren Erster Kapellmeister er seit Anfang der 1990er bis zu seinem Tode war. Die Aufnahmen reichen hier von den frühen, noch nachromantisch geprägten Werken Schönbergs bis zu den streng konstruktiven Zwölfton-Werken Weberns.
Ähnlich wie die Ende 2007 erschienene Kammermusik-Sammlung des Leipziger Streichquartetts mit sämtlichen Streichquartetten der Zweiten Wiener Schule, taugt diese umfangreiche Werkschau zur ernsthaften und gewinnbringenden Auseinandersetzung mit einer schwierigen und immer noch missverstandenen Kompositionstechnik. [sal: @@@@]

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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