[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #671 vom 26.04.2010
Rubrik Neu erschienen

Jeff Beck "Emotion & Commotion"

Rock – Gitarrengott auf Hochglanz getrimmt
(CD, CD+DVD, LP; Rhino)

Fans sind ja Einiges von ihrem Gitarren-Gott gewöhnt, aber das neue Album "Emotion & Commotion" ist wohl selbst für geübte Aficionados stellenweise starker Tobak: Nicht nur, dass Beck das Album mit einem veritablen Sinfonieorchester aufgenommen hat, für die Produktion zeichnen Trevor Horn und sein Toningenieur Steve Lipson verantwortlich, ein Gespann, das nicht gerade für rotzigen Gitarrensound steht. Schlimmer noch: Beck interpretiert auf dem Album wenig glücklich Klassiker wie "Somewhere Over the Rainbow" oder Puccinis "Nessun Dorma" (aus der Oper "Turandot") in schmalzigen Arrangements und bietet ansonsten viel Stangenware.
Selbst die sonst durchaus hörenswerte Joss Stone bleibt bei ihren beiden Einsätzen als Gastsängerin (bei "I Put A Spell On You" von Screamin' Jay Hawkins und der Neukomposition "There's No Other Me") seltsam aufgesetzt und verkrampft. Anders die Irin Imelda May und ihre Interpretation der Jeff-Buckley-Nummer "Lilac Wine" (die eigentlich selbst eine Cover-Version eines Songs ist, der u.a. von Eartha Kitt, Nina Simone und vor allem Elkie Brooks interpretiert wurde): Sie ist die eigentliche Entdeckung des Albums auf einer ansonsten auf Massenkompatibilität und Hochglanz getrimmten Veröffentlichung mit wenigen wirklich überzeugenden Momenten.
Zwischen viel Schatten und wenig Licht kann man im Durchschnitt nur eine bestenfalls solide Leistung attestieren. [sal: @@]

Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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