#654 vom 30.11.2009
Rubrik Kolumne, Artikelreihe Sal's Prog Corner #85
Devin Townsend Project "Addicted"
Progmetal – Das zweite Album des Devin Townsend Project ist, wie versprochen, ganz anders
(CD; InsideOut)
Im Mai erst hatte Devin Townsend das erste, sehr gelungene Project-Album "Ki" veröffentlicht und bereits angekündigt, dass die nächste Scheibe ganz anders werden würde. Nun, er hat Wort gehalten: "Addicted" ist ganz anders geworden, leider aber alles andere als gelungen und das trotz prominenter Hilfe von ex-The-Gathering-Frontfrau Anneke van Giersbergen an den Vocals.
Mischte Townsend auf "Ki" noch munter Stile, die man normalerweise nicht zusammen hört, wechselte er auf "Ki" geschickt zwischen Tempi und Stimmungen, so kehrt er auf "Addicted" zu den einfachsten Strukturen des Metal zurück: Riffs, Riffs, Riffs, dazu Pathos, Keyboards und insgesamt ein wummernder, durchgängiger Rhythmus, der sowohl zum Headbangen, als auch zum Tanzen (!) einlädt. Abgegriffene 4/4-Takte für die Masse, dazu die seltsam profillos produzierte Stimme der van Giersbergen, und alles getaucht in schier unendlichen Hall. Das Album wirkt auf mich wie der missglückte Versuch eine Art Disco-Metal zu kreieren. Von der Komplexität, von der überraschenden Kreativität früherer Townsend-Alben ist auf "Addicted" wenig zu hören. Handwerklich ist das gut gemacht (weil es unüberhörbar so gewollt war), aber Spaß macht mir das Album trotzdem nicht. Macht nichts: Townsend & Co. arbeiten schon am Nachfolger "Deconstruction", der bestimmt nochmal 'ganz anders' werden wird. [sal: @@]
<#537: Devin Townsend "Presents: Ziltoid the Omniscient"> [sal:Â @@@@@]
<http://www.devintownsend.com/>
<http://www.myspace.com/devintownsenddtb>
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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