#643 vom 14.09.2009
Rubrik Texte - lesen oder hören
Rainald Grebe "Das Hongkongkonzert"
Satire – drittes Soloprogramm, live in Berlin mitgeschnitten
(CD; Versöhnungsrecords)
Rainald Grebe ätzt gerne herum. Aber wer denkt, er sei auf der sicheren Seite, weil er nicht aus Brandenburg oder China kommt und auch kein Milliardär ist, der irrt. "Das Hongkong-Konzert" ist ein Live-Mitschnitt eines Solo-Programms und während Grebe im Einstieg den alternden Alleinunterhalter gibt, der von Chris de Burgh bis Foreigner alles für jeden spielt, hält ihn nur noch ein kleiner Ausflug über Matthias Reim davon ab, sich auf die breite Masse und das Individuum zu konzentrieren. Deckung gibt es keine, aber jede Menge Spaß. Hintergründig brabbelt er sich um Kopf und Kragen und zeigt immer mal wieder, zu welch feinen Songs er fähig ist. Auch wenn Grebes Veröffentlichungsrhythmus fast zu schnell ist – seine Alben sind jedes Mal wie ein mit der Axt gezogener Scheitel. In erster Linie ist das amüsant, aber ohne interpretatorische Klimmzüge lassen sich Grebes Programme immer auch als eine bittere und treffende Einschätzung der gegenwärtigen Lage betrachten. [dmm: @@@@]
<#602: Rainald Grebe & Die Kapelle der Versöhnung "1968"> [dmm: @@@@]
<#552: Rainald Grebe "Das Robinson Crusoe Konzert"> [dmm:Â @@@@]
<#464: Rainald Grebe & die Kapelle der Versöhnung "Rainald Grebe & die Kapelle der Versöhnung"> [vw: @@@@]
<http://www.rainaldgrebe.de/>
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#671: Rainald Grebe "Live im Admiralspalast - Die besten Lieder meines Lebens"> [dmm:Â @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a118259