#621 vom 16.03.2009
Rubrik Neu erschienen
Muriel Zoe "Flood"
Singer/Songwriter – selten: vom Jazz wegemanzipiert
(CD; Blue Pearl)
Normalerweise ist es umgekehrt: Der Jazz steht eher am Ende der musikalischen Entwicklung. Für die Hamburger Künstlerin Muriel Zoe gilt das nicht. Nach zwei reinen Jazz-Alben mit vorwiegend Coverversionen hat sie für "Flood" alle Songs selbst geschrieben und sich eher gängigen Folk- und Rockstrukturen zugewandt. Dabei geht dieser Schritt keineswegs zu Lasten der Qualität. Will man im eigenen Land bleiben, fallen einem direkt Katja Maria Werker, Christina Lux und Katharina Franck ein, die auch ihre jeweils ganz eigene Definition von gitarrenorientierter Musik haben. Muriel Zoe liegt stilistisch irgendwo dazwischen und hat vom Jazz das Gefühl für ergreifende Songs mit in ihr eigenes Werk genommen. Keines der zwölf Lieder schielt auf die schnelle Nummer oder bedient ausgelutschte Schemata, stattdessen dominiert die Souveränität einer Jazzlady, die – lange vor dem Rauchverbot – lässig am Flügel lehnt.
Unterstützt wurde Muriel Zoe von Dinesh Ketelsen und Stephan Gade, die u.a. auch für das aktuelle Album Niels Frevert hinter den Reglern saßen.
Kurz: Qualität! [dmm: @@@@]
<#574: Niels Frevert "Du kannst mich an der Ecke rauslassen"> [dmm:Â @@@@@]
<#471: Christina Lux "Coming Home At Last"> [dmm:Â @@@@]
<#219: Katja Maria Werker "Contact Myself"> [www:Â @@@@@]
<http://www.murielzoe.de/>
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a117852