[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #602 vom 13.10.2008
Rubrik Neu erschienen

Jimmy Barnes "Out In The Blue"

Roots-Rock from Down Under – reifer und leiser
(CD, 2CD; Liberation/Edel)

Fast hatte ich ein wenig Angst, mich gleich heftig vom berüchtigten, Nebelhorn-artigen Reibeisen-Organ des australischen ex-Vorstehers von Cold Chisel (1973-83) anplärren lassen zu müssen, wenn ich dessen neue Scheibe auflege. Aber auf "Out In The Blue" geht es Jimmy Barnes deutlich entspannter an und erinnert mit dezenten Country-Anklängen eher an seinen Kollegen auf der anderen Seite des Pazifiks, John Fogerty zu CCR-Zeiten.
Die zwölf neuen Songs entstanden (teils in Kooperation mit Tex Perkins von den Beasts Of Bourbon bzw. The Cruel Sea) während sich der heute 52-Jährige 2007 von einer Herzoperation erholte. Produzent Nash Chambers (Bruder der australischen Country-Sängerin Kasey Chambers, die dem weiblichen Part des Duetts "Two Hearts Collide" ihre Stimme leiht) hatte das Material innerhalb von nur acht Tagen im Kasten; neben Nachwuchs von Barnes und ein paar Session-Routiniers ist Jim Moginie von Midnight Oil an der Gitarre zu hören.
Ein-, zweimal konnte Jimmy Barnes natürlich nicht anders als – wie es der gebürtige Schotte selbst nennt – eine 'Banshee' kreischen, auch eine gar zu plakativ geladene Ballade wird von Mainstream-Keyboards zugekleistert – das Gros von "Out In The Blue" hingegen bleibt mit kompakten Songs einfach erfrischend erdig. [bs: @@@]

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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