[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #567 vom 21.01.2008
Rubrik Tipp der Woche

Cat Power "Jukebox"

Zartbittersüßer Songwriter-Soul – eigen interpretierte Worte renommierter Kollegen
(CD, 2CD, LP; Matador)

2008 könnte das Jahr von Chan Marshall aka Cat Power werden. Das viel gelobte Vorgängeralbum "The Greatest" (2006) bekommt nachträglichen Breitenschub durch zwei wohlplatzierte Songs auf dem Soundtrack des neuen Films von Wong Kar Wai ("My Blueberry Nights"), während bereits ein weiteres Album mit fast ausschließlich Cover-Versionen nachfolgt. Wobei sich Marshall – wie bereits des Öfteren eindrucksvoll unter Beweis gestellt – lediglich Worte borgt und diese quasi zu eigenen Songs dehnt und formt. Hier bedient sie sich eklektizistisch u.a. bei James Brown, Johnny Cash, Nick Cave, Lee Clayton, Bob Dylan, Jessie Mae Hemphill, Billie Holiday, Joni Mitchell, Frank Sinatra oder Hank Williams. Nicht minder fesselnd ist die improvisiert wirkende Musik mit der in Zeitlupenmagie der Cowboy Junkies soul-rockenden Tourband Dirty Delta Blue bzw. Gästen: Jim White (dr; Dirty Three), Judah Bauer (g; Jon Spencer Blues Explosion), Spooner Oldham (organ, p) und Matt Sweeney (g; Chavez).
Selbst wenn sich Joni Mitchells (mittlerweile von ihr selbst widerlegte) kulturpessimistische These bewahrheiten sollte, dass es (sinngemäß) keine neuen Themen gäbe, über die zu schreiben und zu singen lohnte, Cat Powers "Jukebox" lässt die Fremdvorlagen eigenwillig hypnotisch wie ein weiblicher Bonnie 'Prince' Billy tönen. [bs: @@@@]

Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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