#570 vom 11.02.2008
Rubrik Neu erschienen
Pendikel "Reise ins Gewisse"
Indie/Prog/Noise – Remix-und Raritäten-Album
(CD; Blunoise)
Sie gehören für mich (nach wie vor) zu den interessantesten und verwirrendsten deutschsprachigen Formationen ihrer Generation. Die Osnabrücker Combo Pendikel changiert auch auf ihrem Remix- und Raritäten-Album "Reise ins Gewisse" zwischen Genie und naiv-brachialem Noise-Nonsens.
Die Raritäten überraschen vor allem mit den beiden überaus gelungenen Cover-Versionen "River Man" von Nick Drake und "Red" von King Crimson. Beides sind gewiss keine Stücke, die man normalerweise covern sollte (Finger weg vor Ikonen!), doch was Pendikel daraus machen, ist wirklich neu und anders: "River Man" wird zum klassischen Prog-Song alter Schule mit viel Mellotron und effektvollen Modi-Wechseln; "Red" mutiert zum 21st-Century-Noise-Band-Instrumental mit deutlichen Zitaten an den Sound aller Crimso-Inkarnationen.
Die Remixe sind en gros hübsch gemacht und passen gut ins Pendikel-Universum. Falls man damit beabsichtigt hatte, die eigene Musik in einem anderen Lichte betrachten zu können, so ist die Rechnung wohl aufgegangen.
Dennoch: "Reise ins Gewisse" ist kein (homogenes) Album für den Pendikel-Einsteiger – Interessierte können auf der Website umfangreich in die verschiedenen Alben hineinhören – aber eine gelungene Zwischenstation auf dem Weg zum neuen Album. Es bleibt spannend in Osnabrück. [sal: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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