#550 vom 03.09.2007
Rubrik Neu erschienen
The Format "Dog Problems"
Indie – Alternativer Power-Pop aus Arizona
(CD; Vanity/Nettwerk)
Yes, Harry Nilsson, The Clash, Nine Inch Nails und Bob Dylan verrät das Quintett um die Köpfe Nate Ruess (voc, synths, horn arrangements) und Sam Means (p, keys, g, horn arrangements) plus Crew als derzeitige Hörfavoriten. Genauso gut könnten auch Brian Wilson, Jellyfish und die eine oder andere Band der britisch-progressiven Canterbury-Szene der 1970er Jahre die komplexen Pop-Songs auf dem zweiten Studioalbum ihrer Band The Format beeinflusst haben (der Name übrigens eine ironische Anspielung auf das Schubladendenken der großen Plattenfirmen, das prompt dafür sorgte, dass The Format nach ihrem Debüt dort gedroppt wurden).
Vertrackte, aber dennoch griffige Melodielinien, überraschende Harmoniewechsel, mehrstimmige Backgroundgesänge, Kirmesorgel, klassizistische Keyboard-Passagen, überdrehte Power-Pop-Gitarren – ihren gesamten Einfluss- bzw. Ideenreichtum komprimieren The Format schon auch mal gerne in nur einem Song. Was bestenfalls wie eine genial-rasante Achterbahnfahrt durch den kunterbunten Irrgarten der Pop-Historie anmutet, kann allerdings auch so wirken als würde der Schwanz gehörig mit dem Hund wedeln.
Einen bedeutend unproblematischeren Eindruck hinterlässt die durchwegs gelungene, auch haptisch ansprechende Gestaltung des aufwändig realisierten Cover-Artworks. [bs: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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