#547 vom 13.08.2007
Rubrik Tipp der Woche
Corey Harris "Zion Crossroads"
Blues-Roots-Studiosus re-installiert das politische Bewusstsein des Reggae
(CD; Telarc)
Wie Taj Mahal bleibt der 38-jährige, studierte Anthropologe ein rastloser Wanderer und Forscher in Sachen afro-amerikanischer Musikkultur, der tief in die Historie und deren Seitenstraßen eintaucht und immer wieder neue Kreuzungen entdeckt, die ihn zurück zur Gegenwart führen.
"Zion Crossroads" ist ein waschechtes Reggae-Album, das die zuletzt ja wieder beliebt gewordenen, karibischen Grooves von reinem Party- und Machismo-Gehabe zurück zum politischen Bewusstsein bzw. der Zivilcourage von Schlüsselfiguren der Bürgerrechtsbewegung wie Rosa Parks, Malcolm X oder den in Corey Harris' gegenwärtigem Alter ermordeten Walter Rodney führt, an den hier explizit erinnert wird (im Zusammenwirken mit dem afrikanischen Ngoni-Spieler Cheik Hamala Diabate).
Trotz der Inhalte und der abschließenden Message "Keep Your Culture" überzeugt "Zion Crossroads" vor allem musikalisch – als eines der entspanntesten Roots-Reggae-Alben, die ich seit längerer Zeit gehört habe und zu dessen Höhepunkten neben dem fast Dylan-esken "Plantation Town" auch der wunderschöne Lovers-Rock "You Never Know" zählt. [bs: @@@@]
<#377: Corey Harris "Mississippi To Mali"> [bs:Â @@@@]
<#423: Taj Mahal "Mkutano"> [bs:Â @@@]
<http://www.coreyharrismusic.com/>
<http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Rodney>
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#574: Otis Taylor "Recapturing The Banjo"> [pb:Â @@@@@]
<#568: Guy Davis "Skunkmello"> [bs:Â @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a116131