#512 vom 27.11.2006
Rubrik Frisch aus den Archiven
Ludwig van Beethoven / Chamber Orchestra Of Europe, Nikolaus Harnoncourt "Harnoncourt dirigiert Beethoven"
Klassik – Harnoncourts wegweisende Interpretationen (1991-2004)
(14CD; Warner Classics)
Der österreichische Dirigent Nikolaus Harnoncourt (*1929) gilt sowohl als gewissenhafter Student der Quellen als auch als provokanter Interpret gegen den Strich. Seine Einspielungen und Aufführungen weichen oft von der üblichen Spielweise ab, was ihm nicht immer den Applaus der Kritik und des Publikums eingebracht hat. Harnoncourts energiegeladenes Dirigat und sein Spiel mit der Dynamik und den Tempi ist nicht jedermanns Sache. Als einer der ersten "historisch informierten Aufführungspraktiker" dienen aber seine revolutionären Ansätze nicht der eitlen Selbstdarstellung, sondern stellen seinen Ansatz einer historisch korrekten Lesart der Werke dar.
Zu seinen unbestrittensten Leistungen zählen seine Beethoven-Interpretationen, die zwischen 1991 und 2004 entstanden und die nun in der vorliegenden 14-CD-Box zusammengefasst sind. In dieser befinden sich die Ouvertüren, die komplette Ballettmusik "Die Geschöpfe des Prometheus", die "Missa Solemnis", das Triplekonzert, das Violinkonzert, die fünf Klavierkonzerte, diverse andere kleinere Orchesterwerke sowie sein legendärer Beethoven-Symphonien-Zyklus. Allen Einspielung ist gemein, dass sie in punkto Ausdrucksstärke und Emphase ihresgleichen suchen. Harnoncourts Beethoven ist dramatisch, laut, wild, durchaus aggressiv und ungestüm: Ein wahrer Revolutionär der klassischen Musik. [sal: @@@@@]
<http://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_Harnoncourt>
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#517: Ludwig van Beethoven / Alfred Brendel "Piano Variations · Bagetelles"> [sal: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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