#511 vom 20.11.2006
Rubrik Neu erschienen
Barbara Carlotti "Les Lys Brisés"
Chanson-Pop mit Sixties-Charme – Eine Rose für Emily und andere Gaben
(CD, LP; 4AD)
Die Presse in ihrem Heimatland sähe sie gerne als französische Nico, dabei hat die Sängerin und Songschreiberin mit korsischen Wurzeln und dunkler Herbststimme weder etwas Deutsches noch übermäßig viel Frankreich in ihr Debütalbum gepackt. "Les Lys Brisés" (die zerbrochenen Lilien) klingt trotz hörbarer Bewunderung für Jacques Dutronc, Francoise Hardy, Bashung oder die Jungs von Air eher nach ganz viel englischem Singer/Songwriter-Pop der sechziger Jahre.
Barbara Carlottis Songs haben sich diesen ausgeprägten Sixties-Charme zurückerobert und erzählen mit akustischen Gitarren, Wurlitzer, Farfisa, Vibraphon, Piano, Humor und Gewitterregen Liebesgeschichten im Magnetfeld von Oscar Wilde, Serge Gainsbourg, Leonard Cohen und Bertrand Burgalat. Das Album macht sich dabei neben den Helden des Nouveau Pop ebenso gut wie neben einer Gainsbourg-Pop-Balladensammlung.
Herausragend: Barbara Carlottis persönliche Cannes-Rolle bei "Cannes", das englisch gesungenene "Charlie The Model" mit Wah-Wah-Gitarre (und im Duett mit Jean-Pierre Petit) sowie die verblüffende Zombies-Coverversion "Une Rose Pour Emily" mit neuem Text. [gw: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#548: Olivier Libaux "Olivier Libaux présente Imbécile"> [gw: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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