[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #497 vom 14.08.2006
Rubrik Neu erschienen

Sol Seppy "The Bells Of 1 2"

Indie-Folk-Pop-Slow-Motion – Welcome to human Wonderland
(CD; Grönland)

"My name is human and I come from love" ("Human") singt das ehemalige Sparklehorse-Mitglied Sophie Michalitsianos und legt auch mit den anderen Songs auf "The Bells Of 1 2" ein sowohl filigranes als auch forderndes Solo-Album vor, das – abseits von üblicher Pop-, Folk- oder Rock-Standardware – auf spiraligen Wegen in unbekannte Territorien führt. An geheimnisvolle Orte, deren Heimsuchung man selbst auch schon oft plante, um dann doch die Abzweigung zu verpassen.
Die Pianistin, Cellistin und Songwriterin, die optisch Dusty Springfield und stimmlich am ehesten Hope Sandoval (Mazzy Star), Nina Persson (Cardigans) oder anderen skandinavischen Kolibris ähnelt, hat Visionen. Allerdings keine, die ärztlicher Betreuung bedürfen. Weniger zappelig als Tori Amos und ebenso detailverliebt wie Stina Nordenstam erzählt Sol Seppy in ihren Songs von den Stürmen des Leben, von echter Kameradschaft, vom Abheben und vom Gefühl, stets erfolglos gegen etwas anzurennen. Sweet Sol Music und Indie-Folk-Pop-Slow-Motion mit Streichern, Piano, Synthesizer, Flugzeugen, Vogelgezwitscher, Regentropfen und einer Stimme, der man verfallen kann. Welcome to human Wonderland.
"The Bells Of 1 2" ist ein verträumtes, manchmal dunkles Album, das selbst in ruppigen, rockigeren Momenten melancholisch bleibt ("Move", "Slo Fuzz") und mit einem Tränen produzierenden, wunderschönen ozeanischen Echo auf "A Whiter Shade Of Pale" und "Amazing Grace" ausklingt ("Enter One").
Weitere Anspieltipps: "Farewell Your Heart", "Wonderland". [gw: @@@@]

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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