#482 vom 01.05.2006
Rubrik Neu erschienen
John Tavener / Choir of London, Jeremy Summerly "Lament For Jerusalem"
Klassik – Neue Chormusik in altem Gewand
(CD; Naxos)
Sir John Tavener (*1944) ist eine schillernde Gestalt in der aktuellen Musikszene, verweigert er sich doch konsequent allen Tendenzen der Neue Musik. Er sieht sich musikalisch und spirituell der Tradition der Chormusik-Meister der Renaissance, des Barock, sowie der russisch-orthodoxen Musik (und Religion) verpflichtet. Seine Werke imitieren in gewisser Weise die religiöse Inbrunst dieser Zeit und wirken auf den Hörer bisweilen sogar etwas naiv.
Auch sein neuestes Werk "Lament For Jerusalem" ist der etwas hochtrabende Versuch, die textlichen und musikalischen Traditionen der drei monotheistischen Weltreligionen in einer Komposition zu vereinen und somit zum Ausgleich zwischen den oft genug verfeindeten Religionsgängern beizutragen. Abgesehen vom streitbaren Contenu, beinhaltet das "Lament" einige wunderschöne Passagen für Solo-Gesang, hervorzuheben ist hier der Kontertenor Peter Crawford, und für Chor. Es ist vor allem die Chorleistung des neugegründeten Choir of London unter Jereny Summerly, eine Art karitativer musikalischer Verein, der hier zu überzeugen weiß. Von diesem Ensemble wird man in Zukunft hoffentlich noch öfter hören. [sal: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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